Wichtiger Hinweis...

Zur Gestaltung unserer Webseite verwenden wir Cookies.

Durch die weitere Nutzung der Webseite stimme Ich der Verwendung von Cookies und der Datenschutzerklärung zu diesen Seiten zu.

Weitere Informationen zu Cookies und den von uns verwendeten Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Neue Beiträge
  • Helmstedtbilder mit und ohne Autos...
  • Neu Ausstellung mit drei Künstlerinnen
  • Büddenstedt
Jahreskalender
April 2024
MoDiMiDoFrSaSo
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930

Eine Familiengeschichte

Wie unsere Familie ins Ostendorf kam.

Leben und arbeiten im historischen Ostendorf, dargestellt an einer Familiengeschichte. Der Autor hat mit Zustimmung der genannten Personen die Geschichte seiner Familie im Ostendorf zum Ende des 19.Jahrhunderts und dem Beginn des 20. Jahrhunderts dargestellt

Per Nilsson kam nach Helmstedt

Eine Familiendarstellung welche auch zur Geschichte unserer Stadt gehört wie die vielen historischen Gebäude, Kirchen und Klöster, Mauern, Türme, etc. Eben, eine Geschichte aus dem Leben aufgeschrieben von Klaus Oberlaender – ein Kind des Ostendorfes -.

Das Ehepaar bekam zwei Töchter: Bertha (geb. 1884) und Marie (geb. 1891). Die Tochter Bertha heiratete 1908 den Maurer und Hausschlachter Albert Otto; die Tochter Marie 1918 den Schriftsetzer und Drucker Walter Herzog.

Mein Urgroßvater Per Nilsson wurde am 24.01.1852 in Torrlösa/Schweden geboren. Sei ne Familie bewirtschaftete dort einen Bauernhof. Im Alter von 18 oder 19 Jahren wurde er zum schwedischen Militär angeworben und hat dafür auch das damals übliche Handgeld erhalten. Da er nicht so gern Soldat werden wollte, ist er von zu Hause ausgerissen . Um der Strafverfolgung durch die Polizei und das Militär zu entgehen, hat er Schweden auf dem Seeweg über die Ostsee nach Hamburg verlassen und ist dann auf abenteuerlichen Wegen nach Helmstedt gelangt.

Er fand auch Arbeit beim Hausbau als Steineträger und erhielt Kost und Logis bei der Witwe Sophie Amalie Brandt im Ostendorf 15. Im Jahr 1883 heiratete er deren Tochter Anna Marie Brandt. Nach dem Tod seiner Schwiegermutter und nach Auseinandersetzungen mit den Brandtschen Erben übernahm Per Nilsson mit seiner Frau das Haus Ostendorf 15.

Das Ehepaar bekam zwei Töchter: Bertha (geb. 1884) und Marie (geb. 1891). Die Tochter Bertha heiratete 1908 den Maurer und Hausschlachter Albert Otto; die Tochter Marie 1918 den Schriftsetzer und Drucker Walter Herzog.

Nilssons wohnten mit Albert und Bertha Otto im Ostendorf 15; ihre Tochter Margarete wurde 1913 geboren. Die Tochter Marie zog mit Walter Herzog in die Teichstr. in Helmstedt; ihre Tochter Elfriede wurde 1919 geboren.

Das historische Ostendorf

Bilder zum vergrößern anklicken.

Nach dem Tod seiner Frau Anna Marie 1913 lebte Per Nilsson mit Familie Otto im Ostendorf 15 und übergab das Haus 1926 an Schwiegersohn Alb ert Otto. Weil Nilsson auch durch Informationen seiner schwedischen Verwandten f ürchtete, immer noch von der Polizei gesuchtzu werden, hat er sich nicht mehr nach Schweden zurück getraut. Erst 1935 im Alter von 83 Jahren ist er ganz allein nach Schwed en gereist, um die alte Heimat noch einmal zu sehen. Er ist auch wieder gut nach Helmstedt zurückgekommen und am 29.02.1936 hier verstorben.

Im Haus Ostendorf 15 wohnten dann seine Tochter Bertha Otto, deren Mann Albert bereits 1928 verstorben war, und ih re Tochter Margarete, die 1936 den Sattler Reinhold Fricke heiratete. Das Ehepaar Fricke hatte drei Kinder: Margitta (geb. 1938), Hans Albert (geb. 1940) und Reinhold jun. (geb. 1942). Nach dem Tod von Bertha Otto 1962 ging Nr. 15 an Margarete Fricke Während die Tochter Margitta nach ihrer Hochzeit 1962 ihrem Ehemann nach Frankfurt/Main gefolgt ist, wohnen die Söhne noch heute im Ostendorf. Hans Albert hat 1969 das Haus Nr. 23 gekauft; Reinhold jun. 1971 das Haus Nr. 19. Nach dem Tod der Eltern (1980 bzw. 1985) haben die Kinder das Haus Nr. 15 verkauft.

Auch die jüngere Tochter Marie des Per Nilsson
hat hat es wieder ins Ostendorfzurückgezogen. Im Jahr 1937 kauften sie und ihr Mann Walter Herzog das Haus Nr. 1 undwohnten dort mit ihrer Tochter Elfriede. Elfriede Herzog heiratete 1941 den Reichsbankinspektor Walter Oberlaender; aus der Ehe ging der S ohn Klaus( Joachim) geb. 1943 hervor. Da ihr Mann Walter während des 2. Weltkriegs in russische Gefangenschaft geriet, aus der er erst am 31.12.1953 heimgekehrt ist, wohnte sie mit Sohn und Mann bei ihren Eltern.

Nach dem Tod von Marie und Walter Herzog (1956 bzw. 1960) hat Elfriede O. das Haus Nr. 1 übernommen. Ich selbst habe Helmstedt 1964 der Ausbildung und des Berufs wegen verlassen und bin nach zuletzt 33 Jahren in Braunschweig erst 2006 zu meiner jetzigen Lebensgef ährtin nach Helmstedt zurüc kgekehrt. Ich bin dann dem Ostendorf untreu geworden und habe nach dem Tod meiner Eltern Walter und Elfriede Oberlaender (1994 bzw. 2009) im Jahr 2012 das Haus Ostendorf 1 verkauft.

Klaus Oberlaender
(Erinnerungen nach den Erzählungen meiner Eltern und Großeltern)

Das Ostendorf heute

Fotos: Herbert Rohm
Bilder zum vergrößern anklicken.


Quelle:
Helmstedter Altstadt-Brief   
Ausgabe:  2 / 2022
Herbert Rohm

Diese Seite wurde 3548 mal aufgerufen.

Online REGION: 200  Heute: 13670  Gestern: 18353  Woche: 104391  Monat: 357369  Jahr: 1762396